2020 jährte sich ein Frankfurter Stadtereignis: Am 19. September 1970 wurde mit der Besetzung der Eppsteiner Straße 47 im Frankfurter Westend das erste Haus in der BRD besetzt. In den folgenden Jahren, bis zur Räumung der Häuser „Bockenheimer Landstraße/Ecke Schumannstraße“ im Jahr 1974, kam es zu zahlreichen weiteren Hausbesetzungen, Mietstreiks und Demonstrationen in Frankfurt. Auslöser war eine massive Wohnraumzerstörung und deren Folgen im Zuge der geplanten City-Erweiterung ins Westend.
Obwohl der Frankfurter Häuserkampf einen Wendepunkt in der Geschichte von urbanen sozialen Bewegungen in Deutschland markiert (Sabrina Schindling, Technische Universität Darmstadt, 2018) wurde diesem spannenden Kapitel der Frankfurter Zeitgeschichte bislang keine Ausstellung gewidmet.Die Ausstellung Dieses Haus ist besetzt! beleuchtet die Entwicklung der Frankfurter Häuserkampfbewegung von der ersten Hausbesetzung im September 1970 bis zu Räumung des „Blocks“ im Februar 1974.
Neben den Hausbesetzungen werden die Mietstreikbewegung der Gastarbeiter*innen und migrantischen Linken und andere emanzipatorische Projekte vorgestellt. Zahlreiche Dokumente, Filme, Literatur, Musik und Kunst zeugen von kreativen, widerständigen Aktionen gegen Diskriminierung, Rassismus und unwürdige Wohnverhältnisse.
Die Ausstellung wurde im Herbst 2020 im Studierendenhaus gezeigt.
Eine Ausstellung von: Frankfurter Archiv der Revolte e.V., Offenes Haus der Kulturen e.V. und Institut für Selbstorganisation e.V.